EIN AUF INDIVIDUELLE PÄDAGOGIK AUSGERICHTETES PROJEKT

Die Mission: Individuelle pädagogische Maßnahmen in Luxemburg anbieten mit:

  • einer individuellen und intensiven Begleitung des·der Jugendlichen
  • Zusammenarbeit mit dem sozialen und beruflichen Umfeld des·der Jugendlichen
  • einem transparenten und partizipativen Prozess für alle Beteiligten
  • Freiwilligkeit des·der Jugendlichen und einer Vertrauensbeziehung als Arbeitsgrundlage

Dies soll es dem·der Klienten·in ermöglichen, sich sicher zu fühlen, seine·ihre Komfortzone zu verlassen und über sich hinauszuwachsen, neue Erfahrungen zu machen, die eigene Ressourcen und Fähigkeiten zu entdecken, neue Perspektiven zu schaffen und sich die notwendigen Kompetenzen für einen Neuanfang aneignen.

Die klassischen Begleitmaßnahmen (Heime, therapeutische Betreuung, usw.) erweisen sich in einigen Fällen als unzureichend und/oder nicht auf die Bedürfnisse des·der Jugendlichen abgestimmt. Zudem verbrauchen sie oft viele Ressourcen (finanziell und personell), ohne immer das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Als Notlösung wurde bis dato dann meist eine intensive und individuelle Betreuung im Ausland angeboten.

Aufgrund unserer einschlägigen Erfahrung in der Individual- und Intensivpädagogik von Jugendliche in Krisensituationen in unserer Wohngruppe ROC, wollten wir als SOLINA Solidarité Jeunes auf die steigende Nachfrage reagieren und einen eigenständigen Dienst gründen, der ausschließlich individualpädagogische Maßnahmen in Luxemburg anbietet.

Warum das Pilotprojekt BeLeaf?
Die Vorteile des Projekts BeLeaf
  • Es handelt sich um pädagogische Maßnahmen, die von einem spezialisierten Team in Luxemburg durchgeführt werden. Der·die Jugendliche bleibt in seinem·ihrem gewohnten Umfeld.
  • Die geografische Unabhängigkeit ermöglicht es dem·der Pädagogen·in, das familiäre, soziale und berufliche Umfeld des·der Jugendlichen in seine·ihre Arbeit einzubeziehen. So bekommt der·die Jugendliche die Gelegenheit, sich innerhalb seines persönlichen Umfeldes weiterzuentwickeln.
  • Die Wirksamkeit von BeLeaf basiert auf einer Mischung aus individualpädagogischen Aktivitäten und Reisen in Zweiergruppen (Klient·in + Betreuer·in) und Interventionen im Lebensraum des·der Jugendlichen.  Die Bezugspersonen werden dabei aktiv in die Maßnahme einbezogen, um so den Transfer der erlebten Erfahrungen und erworbenen Kompetenzen in den Alltag des·der Jugendlichen zu erleichtern und neue Projekte anzustreben.

Die Zielgruppe

Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 21 Jahren, die sich in einer schwerwiegenden Krisensituation oder in einer Übergangsphase befinden, unabhängig davon, ob sie aus den Betreuungseinrichtungen von SOLINA Solidarité Jeunes oder aus externen Struktur kommen.

In den meisten Fällen handelt es sich um Jugendliche, die in einem schwierigen sozialen und familiären Umfeld aufgewachsen sind, traumatische Erfahrungen gemacht haben oder aus Langzeittherapien kommen. Ihr Leben ist leider meist von schweren Schicksalsschlägen (Scheidung, Gewalt, usw.) und wiederholten Misserfolgen geprägt.

Der Leitfaden des Prozesses 

  • 1:1 Setting: Die individuelle pädagogische Maßnahme ist als eine Reihe verschiedener Aktivitäten zu zweit (Klient·in + Betreuer·in) während eines bestimmten Zeitraums zu verstehen. Diese werden gemeinsam von dem·der Pädagogen·in und dem·der Jugendlichen geplant, organisiert und durchgeführt. Die Arbeit zu zweit ermöglicht es dem·der Pädagogen·in, sich optimal auf die individuellen Bedürfnisse des·der Jugendlichen zu konzentrieren und die Maßnahme fortlaufend an diese und die sich ändernde Situation des·der Klient·in anzupassen.
  • Vertrauensverhältnis: Eine der Grundlagen der Individualpädagogik ist das Vertrauensverhältnis zwischen dem·der Pädagogen·in und dem·der Klienten·in, das allen Krisen standhalten muss. Der·die Jugendliche muss sich zu jedem Zeitpunkt der Maßnahme darauf verlassen können, dass er·sie sich auf den·die Pädagogen·in verlassen kann.
  • Flexibilität: Der individualpädagogische Ansatz, der sich an den Bedürfnissen des/der Jugendlichen orientiert, ermöglicht es dem/der Pädagogen/in, flexibel zu sein und die Maßnahme, wenn nötig, fortlaufend anzupassen. Die geplanten Aktivitäten müssen dabei stets mit den Interessen und Bedürfnissen des/der Klient/in konform sein und zum Teil auch aufgrund von unvorhersehbaren Entwicklungen der Maßnahme, möglichen Konflikten oder Reaktionen, angepasst werden.
  • Partizipation: Dieser Ansatz erfordert eine aktive Beteiligung des Jugendlichen. Ohne diese kann das pädagogische Projekt nicht stattfinden. Die Partizipation trägt zu einem Perspektivenwechsel bei: positive und hoffnungsvolle Veränderungen im eigenen Leben werden als möglich erachtet und ein Gefühl der Machtlosigkeit von dem·der Klienten·in gegenüber dem ganzen Prozess kann verhindert werden.
  • Ressourcenaktivierung: Hier geht es darum, dem·der Jugendlichen Instrumente an die Hand zu geben, mit denen er·sie seine·ihre eigenen Ressourcen und Kompetenzen entdecken kann. Dies soll dabei helfen, leichter über Zukunftspläne nachzudenken und sich auch auf eventuelle, zukünftige Situationen vorzubereiten. Der Schwerpunkt liegt auf den vorhandenen Ressourcen, die gestärkt werden sollen – nicht auf den bestehenden Defiziten.

Die pädagogische Methode

Die Arbeit mit dem·der Jugendlichen besteht aus drei Phasen. Mithilfe von erlebnispädagogischen Elementen und einer engen Beziehung, soll der·die Jugendliche die Bereitschaft verspüren, seine·ihre Komfortzone zu verlassen und sich neuen Herausforderungen zu stellen.

Dem/der Jugendlichen soll die Möglichkeit geboten werden, sich von seiner·ihrer aktuellen Situation und schlechten Gewohnheiten zu distanzieren, um sich so von „dysfunktionale“ Verhaltensweisen, die ihn·sie am Weiterkommen hindern, zu lösen. Der Ablauf einer Maßnahme erfolgt dabei immer nach einem bestimmten Schema:

1. Vorbereitungsphase

 

Die Vorbereitungsphase dient dazu, den·die Jugendliche·n und sein·ihr Umfeld kennen zu lernen. Hier steht der Beziehungsaufbau im Vordergrund: Der·die Pädagoge·in wird für den·die Klienten·in ungewohnte Aktivitäten (Wandern, Klettern, Aktivitäten mit Tieren, künstlerische Arbeit, usw.) zu zweit organisieren, um eine Vertrauensbeziehung aufzubauen, bestehende Missstände aufzudecken und zur Veränderung zu motivieren, bevor beide Parteien gemeinsam ein pädagogisches Projekt (Aufenthalt) ausarbeiten.

 

 

 

2. Durchführungs-/
Projektphase

Die Projektphase umfasst einen längeren Aufenthalt (bis zu 10 Tage), während dem der·die Jugendliche motiviert wird, die eigenen Fähigkeiten zu entdecken und Grenzen auszutesten; die eigene Komfortzone soll verlassen werden, um so die gewohnten Verhaltensweisen und Einstellungen zu hinterfragen und zu erlernen, wie man z. B. leichter Hürden überwinden und/oder mit Frustrationen umgehen kann. Der·die Jugendliche wird hier täglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert und muss versuchen bisherige Handlungsstrategien, die nicht funktioniert haben, zu verändern und der vorliegenden Situation anzupassen.

Dieser Bruch mit den eigenen, gewohnten Verhaltensweisen, die möglicherweise bisher trotz möglicher negativer Konsequenzen „funktioniert“ haben, wird bewusst herbeigeführt. Der·die Pädagoge·in beobachtet dabei die Verhaltens- und Denkweisen sowie die Einstellungen des·der Jugendlichen und konfrontiert sie mithilfe geeigneter Techniken und Methoden mit seinen·ihren Beobachtungen. Der Prozess wird dokumentiert, um so zu gewährleisten, dass jederzeit auf die gewonnenen Erfahrungen und Kompetenzen zurückgegriffen werden kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Transferphase

Die Transferphase ist entscheidend. Hier geht es darum, die Errungenschaften des Aufenthalts in den Alltag des·der Jugendlichen zu übertragen und neue Projekte anzustreben. Die Bezugspersonen des·der Jugendlichen (Freunde, Familie, Fachkräfte) werden aktiv in diese Phase einbezogen. Diese kann sich über einige Monate erstrecken und je nach Bedarf des·der Jugendlichen und dem Grad der Einbeziehung und Anpassung seines direkten Umfelds mehr oder weniger intensiv sein. Das Ziel dieser Phase ist es, das soziale Netzwerk des·der Jugendlichen über die neuen Erfahrungen, gestärkte Kompetenzen und Zukunftspläne zu informieren, und so eine Bereitschaft zu schaffen, den·die Jugendliche·n in Zukunft und bei der Erreichung seiner·ihrer Ziele zu unterstützen. Oftmals reicht es hier aus, die richtigen Impulse zu setzen und so Veränderungen herbeizuführen.

KONTAKTPERSON
Caroline Folscheid

Direktionsbeauftragte
+352 490 420 -1
caroline.folscheid@s-j.lu

Unser Team

Folscheid Cari

Direktionsbeauftragte

Meisch Max

Koordinator

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E-Mail
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Dos Santos José

Diplomierter Erzieher

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E-Mail
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Weydert Daisy

Pädagogin

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Das Pilotprojekt BeLeaf wird mit der finanziellen Unterstützung der André Losch Stiftung durchgeführt.

SOLINA

Bankverbindung

Fondation SOLINA
Banque de Luxembourg
LU27 0080 3755 9020 2002

Spendenbetreff „SOLINA – Beleaf“

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